Auf dieser Seite findest du ein paar Basisinformationen zum Thema Gleichungen und natürlich auch die Links zu meinen Unterseiten. Das Lösen von Gleichungen gehört zu den Grundlagen der Mathematik und Gleichungen spielen auch in vielen – insbesondere technischen Gebieten und im Wirtschafts- und Finanzwesen – eine sehr große Rolle. Wie ich im Zuge meiner Tätigkeit als Privatlehrer feststellen konnte, haben sehr viele Schüler Probleme mit dem Lösen von Gleichungen. Unter anderem auch deshalb habe ich mich hier diesem Thema gewidmet.
Diese Unterseiten habe ich bislang erstellt:
- Lineare Gleichungen
- Quadratische Gleichungen – Lösung mittels Lösungsformeln & auch Alternativen für diverse Spezialfälle
- Exponentialgleichungen – Lösung mit Anwendung des Logarithmus
- Kubische Gleichungen (= Gleichungen 3. Grades) – Lösung mittels der Cardanischen Formeln
- Lineare Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten
Grundlagen zu Gleichungen
Was ist eine Gleichung?
Eine Gleichung erkennt man an dem Gleichheitszeichen “=” zwischen zwei Ausdrücken, die man auch als Terme bezeichnet. Meist kommen in Gleichungen auch Variablen vor. Das sind Platzhalter für Zahlen, die man noch nicht kennt. Für die Variablen werden in der Regel die Kleinbuchstaben x und y verwendet, aber auch die Buchstaben a, b, c und d sind oft dafür in Gebrauch. Die Zahlen nennt man dagegen Konstanten.
Das wäre ein Beispiel für eine einfache lineare Gleichung:
$$3·x=6$$
Die Zahlen 3 und 6 sind die Konstanten und das x ist die Variable. Dividiert man nun beide Seiten der Gleichung durch 3, erhält man die Lösung x=2.
Welche Gleichungen gibt es?
Es gibt relativ viele unterschiedliche Arten von Gleichungen:
- Lineare Gleichungen – dabei handelt es sich um die einfachste Form der Gleichungen, da nur x in der Gleichung stehen. Die höchste Potenz (=Hochzahl), die in der Gleichung vorkommt, ist also 1. Beispiel: 4·x=8.
- Quadratische Gleichungen – die höchste Potenz, die in der Gleichung vorkommt, ist 2 (also z. B. x²) – werden meist unter Anwendung der großen oder der kleinen Lösungsformel gelöst. Es gibt allerdings für diverse Spezialfälle auch Alternativen, die dann etwas schneller zum Ziel führen. Beispiel: x²+2·x-4=0
- Kubische Gleichungen – also Gleichungen 3. Grades (die höchste Potenz in der Gleichung ist 3, also z. B. x³) – können mithilfe der sogenannten Cardanischen Formeln gelöst werden. Alternativ dazu ist es möglich, eine Lösung zu erraten und dann eine Polynomdivision durchzuführen. Polynomdivisionen werden auch noch teilweise in Schulen durchgeführt, während man von den Cardanischen Formeln in der Regel nichts hört.
- Bei Exponentialgleichungen steht die gesuchte Größe im Exponenten, also in der Hochzahl. Die Lösung solcher Gleichungen kann meist nur unter Anwendung der Logarithmus-Rechenregeln gefunden werden. Beispiel: 2x+2x+4=3x+1
Weiters gibt es noch Bruchgleichungen, Wurzelgleichungen, Differentialgleichungen und Integralgleichungen.
Definitionsmenge D
Die Definitionsmenge D gibt an, welche Zahlen man für x einsetzen darf. In vielen Fällen sind die reellen Zahlen ℝ die Definitionsmenge.
Bei Bruchgleichungen sind meist ein paar Zahlen von der Definitionsmenge ausgenommen. Beispiel:
$$\frac{3·x+5}{3-x}=\frac{5·x}{4+2·x}$$
Die Zahlen 3 und -2 sind nicht Teil der Definitionsmenge, da sonst 0 im Nenner stehen würde und das ist nicht erlaubt. Die Definitionsmenge sind daher alle reellen Zahlen außer -2 und 3, der Schrägstrich \ bedeutet ohne:
$$D=ℝ\backslash \{-2; 3\}$$
Unter einer Wurzel darf – setzt man als Grundmenge die reellen Zahlen ℝ voraus – niemals eine negative Zahl stehen, weshalb z. B. die Definitionsmenge der Wurzelgleichung √(x)=3 wie folgt lautet:
$$D=ℝ^+_0$$
Die Definitionsmenge sind also alle positiven reellen Zahlen inklusive 0.
Was ist das Ziel?
In der Regel ist es das Ziel, die gegebene Gleichung nach der gesuchten Variablen – also meist nach x – aufzulösen und danach die Lösungsmenge L anzugeben. Die Lösungsmenge sind all jene Zahlen, die man in die Gleichung für die zu Beginn unbekannte Variable einsetzen kann. Dazu muss man auf beiden Seiten der Gleichung stets dasselbe tun. Man kann z. B. die gesamte Gleichung mit einem Term multiplizieren (wenn sich etwa die gesuchte Variable im Nenner befindet – also in einem Bruch unten steht) oder durch einen Term dividieren oder auch einzelne Terme durch Plus- oder Minusrechnen auf die andere Seite bringen.
Bei komplizierteren Gleichungen gibt es spezielle Lösungsmethoden (z. B. Lösungsformel für quadratische Gleichungen, Herausheben, Wurzelziehen, Logarithmieren für Exponentialgleichungen), die auf den jeweiligen weiter oben angeführten Unterseiten zu finden sind.
Lösungsmenge L und wahre & falsche Aussagen
Damit eine Gleichung überhaupt gelöst werden kann, darf nur eine Unbekannte darinnen vorkommen. Ist das nicht der Fall, muss man mehrere voneinander unabhängige Gleichungen finden – für jede Unbekannte benötigt man eine Gleichung. Mehrere Gleichungen bilden ein sogenanntes Gleichungssystem. Ein lineares Gleichungssystem kann mittels Gleichsetzungsverfahren, Einsetzungsverfahren oder Eliminationsverfahren (Additionsverfahren) gelöst werden.
Aber selbst dann sind nicht alle Gleichungen bzw. Gleichungssysteme lösbar, denn Gleichungen können sowohl wahre als auch falsche Aussagen beschreiben. Ob einer der beiden Fälle vorliegt, erkennt man meist erst dann, wenn man die Gleichung vereinfacht hat.
- Erhält man eine wahre Aussage, beispielsweise 3=3, kommen alle Zahlen als Lösung in Frage. Bei solchen allgemeingültigen Gleichungen lautet die Lösungsmenge L = ℝ, falls die Definitionsmenge alle reellen Zahlen sind.
- Im Falle einer falschen Aussage, zum Beispiel 5=8, gibt es hingegen gar keine Lösung – es handelt sich also hierbei um eine unlösbare Gleichung und die Lösungsmenge L ist leer: L={ }.
Es ist zu beachten, dass die Lösungsmenge auch von der Definitionsmenge abhängt. Beispielsweise sind -3 und 3 die Lösungen der Gleichung x² = 9. Diese beiden Zahlen sind auch die Lösungsmenge, falls die reellen Zahlen ℝ die Definitionsmenge darstellen: L={-3; 3}. Sind hingegen die natürlichen Zahlen ℕ die Definitionsmenge, ist nur 3 Teil der Lösungsmenge: L={3}.
Seite erstellt am 31.01.2023. Zuletzt geändert am 09.07.2023.