Die Strecke führte vom Bahnhof Rekawinkel der Westbahn (Gemeinde Pressbaum, Niederösterreich) über “Am Hagen” in den Pelzergraben. Sie war von 1921 bis 1937 in Betrieb. Ihre Länge betrug mindestens 3.2 km (Angabe im Buch Waldbahnen in Österreich), wobei ich aber vermute, dass die Strecke etwas länger war, also ca. 3.6 km. Es gab vier größere Brücken und mehrere doch recht beachtliche Einschnitte.
Die leeren Wagen wurden per Diesellok zu den Ladestellen gebracht und verkehrten dann anschließend beladen mit Langholz per Gravitationsfahrt wieder zum Bahnhof Rekawinkel zurück.
Auf dem Großteil der Trasse wurden Forststraßen errichtet – somit ist die Bahnstrecke nur mehr sichtbar, wo sie abseits der Wege verlief. Dort ist sie jedoch oft stark bewachsen. Das Auffinden der Trasse gestaltete sich daher stellenweise recht schwierig, dennoch kann man an vielen Stellen sogar die Lage der Schwellen erkennen. Zudem gibt es noch große Fundamentreste einer Brücke über einen Bach bei “Am Hagen”.
Nach der Karte finden Sie Bilder von der Strecke – aufgenommen im Frühjahr 2015, 2016 und 2021!
Karte der Waldbahn Rekawinkel
Hinweis: Der erste Abschnitt beim Bahnhof Rekawinkel und der letzte Streckenteil sind nicht gesichert!
Wenn Sie auf Spurensuche gehen wollen und ein Smartphone besitzen, lässt sich bei aktiviertem GPS die Lage der ehemaligen Waldbahn sehr leicht eruieren – relativ gute Internetverbindung vorausgesetzt, da meine Karte recht lang zum Laden braucht:
Klicken Sie dazu auf “Vergrößerte Ansicht der Karte” und öffnen Sie die Karte mit Google Maps. Die Bahnstrecke wird nun als eigener Layer dargestellt, zudem sehen Sie Ihre aktuelle Position! Des Weiteren lassen sich die verschiedenen Ebenen ein- bzw. ausblenden und der Stil der Karte ändern.
Kartenfunktionen
Um Ebenen ein- oder auszublenden, muss man auf das ganz links befindliche Symbol in der Titelleiste der Karte klicken. Es gibt drei Ebenen, die durch einen Haken rechts neben dem Ebenennamen aktiviert bzw. deaktiviert werden können:
Streckenverlauf der Waldbahn Rekawinkel (schwarze Linie)
Sichtbare Relikte (schwarze Quadrate)
Fotostandorte (rote Punkte), beim Anklicken werden eine Miniaturansicht des Bildes und dessen GPS-Koordinaten angezeigt. Diese Bilder finden Sie auch in höherer Auflösung nach der Karte.
Den Stil der Hintergrundkarte kann man ändern (Karte oder Satellit), wenn man das links befindliche Symbol in der Titelleiste der Karte anklickt, anschließend in dem sich öffnenden Fenster ganz hinunterscrollt und zuletzt das entsprechende Icon auswählt.
Bilder von der Strecke
Hier sind ein paar Bilder der Strecke zu sehen, alle im Frühjahr 2015, 2016 und 2021 aufgenommen, ausgehend vom Bahnhof Rekawinkel der Westbahn. Für (fast) jeden Fotostandort werden die GPS-Koordinaten angegeben; die Standorte sind auch in der Karte eingezeichnet.
Beginn beim Bahnhof Rekawinkel
Wo genau die Waldbahn Rekawinkel begonnen hat, konnte ich leider nicht klären. Fest steht jedenfalls, dass der Streckenanfang in der Nähe vom Bahnhof Rekawinkel war.
Noch erhaltene Trasse bei einem kleinen Tal
Die ersten gesicherten Spuren der Waldbahn findet man ca. 600 m vom Bahnhof Rekawinkel entfernt. Von dort weg ist die Trasse über eine weite Strecke erhalten geblieben, wenn auch nicht im Originalzustand.
1. Abschnitt mit kleiner Forststraße
Auf dem folgenden Streckenabschnitt wurde erst vor kurzem eine Forststraße errichtet. Allerdings ist sie recht schmal und daher blieb die ursprüngliche Trasse weitestgehend erhalten.
Ca. 200 m langer Abschnitt abseits von Forststraßen
Nun folgt ein ca. 200 m langer Abschnitt, der noch komplett erhalten geblieben ist. Dieser Streckenteil ist zudem fast völlig frei von Bewuchs, sodass er auch leicht begehbar ist. Oft kann man sogar noch die ehemalige Lage der Schwellen erkennen!
2. Abschnitt mit Forststraße, wo sich einst 2 Brücken befanden
Ca. 300 m langer Abschnitt abseits von Forststraßen
Der folgende, etwa 300 m lange Abschnitt, ist teilweise noch gut erhalten. Gleich nach der Kreuzung mit der Straße zum “Am Hagen” befand sich laut Zeitzeugen ein etwa 4 Meter tiefer Einschnitt, von dem allerdings leider nichts mehr übrig ist, da er mit Bauschutt verfüllt wurde. Danach folgt ein kurzer Abschnitt in sehr gutem Zustand, wo man sogar noch die Lage der Schwellen feststellen kann.
Nach der Kreuzung mit einem Wanderweg ist die Trasse oft recht stark bewachsen und auch kaum mehr zu erkennen. Kurz vor der Kreuzung mit einer Forststraße ist die Waldbahntrasse wieder vorhanden. Man findet dort ein paar Steine, die die Trasse am Rand begrenzt haben.
Ca. 200 m langer Abschnitt mit Brückenresten & Einschnitt
Gleich nach der im vorigen Bild zu sehenden Kreuzung mit der Forststraße folgt ein stark bewachsenes und daher unbegehbares Trassenstück. Im Anschluss daran finden sich noch beachtliche Fundamentreste der dritten Brücke der Waldbahn über einen Bach und ein kleiner Einschnitt. Dieser Abschnitt abseits der Straße ist insgesamt ca. 200 m lang.
Tipp:
Um die Relikte der Brücke und den Einschnitt anzusehen, geht man am besten ein Stück die Forststraße entlang bis zu einem kleinen Föhrenwäldchen, das sich am Ende der starken Steigung befindet. Dort zweigt man von der Straße ab, umgeht den Wald und folgt dann der ehemaligen Trasse der Waldbahn.
Weiterer Verlauf & Streckenende
Der Pelzergraben wurde auf einer vierten Brücke überquert. Laut einem Experten, der die Waldbahn noch vor dem Bau der Straße besuchte, endete die Waldbahn 100 bis 150 Meter nach dieser Brücke.
Seite erstellt im Mai 2015. Zuletzt geändert am 23.10.2021.