Entwicklung des öster­reich­ischen Bahn­netzes

Auf dieser Seite wird die historische Ent­wicklung des Eisen­bahn­netzes in Österreich kurz erläutert. Zudem wird auch auf zukünftige Projekte eingegangen.


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Schematische Karten des Bahn­netzes für viele Fahr­plan­jahre von 1920 bis heute findet man auf der folgenden Web­site: https://bahnnetz-at.jimdo.com/

Inhaltsverzeichnis

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Karte vom Bahnnetz – bestehende, geplante & ehemalige Strecken

Bei Klick auf die unten befindliche Karte öffnet sich ein neues Fenster mit einer genauen GoogleMaps-Karte. Als Hinter­grund kann auch eine Satelliten­ansicht ausgewählt werden.


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Karte vom österreichischen Bahnnetz (ca. 2010). Für eine detailierte Darstellung bitte auf die oben befindliche Karte klicken!


Legende:

  • Dicke, grüne Linien: Personen- und meist auch Güter­verkehr (Stand: ca. 2010); diese Ebene wird standardmäßig nicht dargestellt und muss erst eingeblendet werden!
  • Dünne, grüne Linien: nur noch Güterverkehr (Stand: 2022)
  • Rote Linien: Museumsverkehr oder Draisinen (Stand: 2022)
  • Schwarze und braune Linien: Strecke aufgelassen (Stand: 2022)
  • Blaue Linien: geplante Strecken; diese Ebene wird standardmäßig nicht dargestellt und muss erst eingeblendet werden!

Anfänge bis zum 2. Weltkrieg

Die erste Eisenbahn in Österreich war die Pferde­bahn Budweis – Linz – Gmunden, die bereits im Jahre 1832 eröffnet werden konnte. 1837 wurde das Teil­stück (Wien) Floridsdorf – Deutsch Wagram der Kaiser-Ferdinands-Nordbahn fertiggestellt, dabei handelte es sich um die erste Dampfeisen­bahn Österreichs. Darauf­hin kam es zu einem massiven Ausbau des Eisen­bahn­netzes und auch kompli­zierte Strecken wie die Über­querung des Semmerings (1854) als Teil der Süd­bahn wurden durchgeführt.


Frühe Fehler wurden durch die Rück­sicht­nahme auf die Fuhr­leute oder das Militär begangen, sodass viele Bahn­höfe weit abseits von den Sied­lungen gebaut oder die Strecken ungünstig trassiert wurden.


Einige Bahn­linien konnten zum Glück noch vor dem ersten Welt­krieg fertig­gestellt werden, unter anderem:

  • Pyhrnbahn, Eröffnung 1905/1906
  • Mariazeller­bahn, Eröffnung 1906/1907
  • Tauernbahn, Eröffnung 1909
  • Wechselbahn, Eröffnung 1910

Beispiele für geplante Strecken

Der erste Weltkrieg bzw. auch der zweite Weltkrieg verhinderte den Bau zahl­reicher schon geplanter Bahn­strecken. Es war ange­dacht, neben dem Bau von neuen Strecken auch viele Stich­bahnen zu ver­längern:

  • Fischamend – Orth an der Donau
  • Siebenbrunn-Leopoldsdorf – Gänserndorf
  • Wien – Neustift am Walde – Scheibling­stein – Stein­riegl – König­stetten – Sieg­harts­kirchen (Wiener­wald­bahn)
  • Wien – Mauerbach – Stein­riegl (An­schluss an die Wiener­wald­bahn)
  • Wien Rodaun – Hinter­brühl
  • Klosterneuburg-Kier­ling – Gugging
  • Baden – Alland – Klausen-Leopolds­dorf – Kaltenleutgeben
  • Hainfeld – Laaben – Altleng­bach – Reka­winkel
  • Oberwart – Güssing – Fürstenfeld
  • Bad Gleichenberg – Purkla
  • Bad Gleichenberg – Bad Radkersburg
  • Fehring – Bad Radkersburg
  • Gußwerk – Au-Seewiesen (Ver­bindung Mariazeller­bahn – Thörlerbahn, Schmal­spur)
  • Gresten – Ybbsitz (Verbindung Ybbstal­bahn – Mariazeller­bahn, Schmal­spur)
  • Landl – Gußwerk (Salzatalbahn)
  • Kernhof – Terz – Mariazell
  • Terz – Neuberg
  • Türnitz – Mariazell
  • Litschau – Nová Bystřice (Schmal­spur­bahn)
  • Groß Gerungs – Ottenschlag (Schmal­spur­bahn)
  • Groß Gerungs – Grein an der Donau (Schmal­spur­bahn)
  • Langschlag oder Steinbach-Bad Großpertholz – Frei­stadt
  • Krems – Gföhl – Zwettl
  • Martinsberg-Gutenbrunn oder Ottenschlag – Anschluss Donau­ufer­bahn oder bis Pöchlarn (Anschluss Westbahn)
  • Raabs an der Thaya – Drosendorf
  • Aigen-Schlägl – Schwarzbach – Suben – Želnava (Salnau)
  • Aigen-Schlägl – Schwarzenberg
  • Oepping – Wegscheid
  • Rohrbach – Obermühl an der Donau
  • Neufelden – Lembach – Hofkirchen
  • Haag am Hausruck – Pram
  • Schneegattern – Ried im Innkreis
  • Bürmoos – Anschluss Mattigtal­bahn
  • Köflach oder Voitsberg – Knittelfeld
  • Wies – Eibiswald
  • Mondsee – Straßwalchen (Verbindung Salzkammergut-Lokalbahn – Westbahn, Schmal­spur­bahn)
  • Radstadt – Mauterndorf
  • Krimml – Zell am Ziller (Schmalspurbahn)
  • Sellraintalbahn (Abzweigung von Stubaitalbahn, Schmalspurbahn)
  • Fulpmes – Neustift (Verlängerung der Stubaitalbahn, Schmalspurbahn)
  • Landeck – Mals (Reschen­bahn, Anschluss an Vinsch­gau­bahn; es wurde sogar schon mit dem Bau begonnen, Reste davon sind noch vorhanden!)
  • Lienz – Matrei in Osttirol – Mittersill – Kitzbühel (Felbertauern­bahn, Alter­native zur gebauten Tauern­bahn)
  • Imst – Reutte (Ver­bindung Arl­berg­bahn – Außer­fern­bahn)
  • Bezau – Schoppernau (Ver­längerung Bregenzer­wald­bahn, Schmal­spurbahn)


In der Zwischen­kriegs­zeit wurden vor allem auf­grund des zu­nehmenden Straßen­verkehrs und wegen Geld­mangels (Wirt­schafts­krise) nur noch wenige Strecken eröffnet (z. B. schmal­spurige Strecke nach Gresten 1927). Aller­dings kam es auf­grund des Kohle­mangels zu vielen Elektrifi­zierungen von Bahn­linien im Westen Österreichs.

Größte Ausdehnung und Beginn von Streckeneinstellungen

In der Zeit zwischen den beiden Welt­kriegen kam es zu ersten Strecken­still­legungen, sodass das österreichische Eisen­bahn­netz seine größte Aus­dehnung um ca. 1930 erreicht haben dürfte. Aufge­lassen wurden zum Beispiel:

  • Zahnradbahn auf den Kahlenberg bei Wien (1922)
  • Zahnradbahn auf den Gaisberg bei Salzburg (1928)
  • Mödling – Hinterbrühl (1932)
  • Mödling – Laxenburg (1932)
  • Sierning – Bad Hall (1933)
  • Oberloisdorf – Lutzmanns­burg (1933)

Nachkriegszeit bis Jahrtausendwende

Relativ kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurden viele Strecken in den Ostblock bzw. nach Jugoslawien einge­stellt:

  • Fratres – Slavonice
  • Laa an der Thaya – Hevlin
  • Wolfsthal – Bratislava (Pressburg)
  • Parndorf – Bratislava (1998 wieder­eröffnet)
  • Rechnitz – Szombathely
  • Güssing – Körmend
  • Bad Radkersburg – Gornja Radgona/Ober­radkers­burg (Radkers­burger Bahn)


Andere Eisen­bahn­linien blieben erhalten, wurden aber wegen des rückläufigen Verkehrs auf ein Gleis zurück­gebaut. Mittler­weile wurde bzw. wird jedoch auf vielen dieser Strecken – zu­mindest ab­schnitts­weise – das 2. Gleis wieder­her­ge­stellt. Auswahl ehemals zwei­gleisiger Strecken:

  • Stadlau – Marchegg (March­egger Ostbahn); wird zurzeit wieder zwei­gleisig ausge­baut und wurde sogar elektri­fiziert.
  • Absdorf-Hippersdorf – České Velenice/Gmünd Hbf (Franz-Josefs-Bahn), selektiv 2-gleisiger Ausbau bis Sigmunds­herberg geplant.
  • Viehofen – Herzogenburg, 2-gleisiger Ausbau zwischen St. Pölten Hbf. und Herzogenburg geplant.
  • Graz-Puntigam – Spielfeld-Straß (Südbahn); wird bzw. ist teil­weise schon wieder zwei­gleisig ausge­baut.


In den Folgejahren wurde auf weiteren Linien vor allem der Personen­verkehr aufgegeben, während der Güter­verkehr auf einigen Eisen­bahn­strecken noch viele weitere Jahre bestand bzw. noch bis heute besteht. Selbst Strecken mit viel Potential wie die Ischlerbahn von Salzburg nach Bad Ischl wurden stillgelegt. Insbe­sondere in den 80er Jahren wurden sehr viele Strecken im Wein­viertel in Nieder­öster­reich einge­stellt.


Jedoch geschah auch Positives: 1964 konnte die Jauntal­bahn in Betrieb genommen werden, was meines Wissens nach der erste Strecken­neubau seit vielen Jahren war. Außer­dem begann man, die Tauern­bahn zwei­gleisig auszu­bauen bzw. zu begradigen und viele Strecken zu elektri­fizieren. Im Jahr 1984 wurde die für den Güter­ver­kehr wichtige Strecke Fohnsdorf – Pöls zum Zellulose­werk der Papier­fabrik Zell­stoff Pöls AG er­öffnet. 1987 wurde der Personen­verkehr auf der Vororte­linie von Wien Hütteldorf nach Wien Heiligen­stadt wieder aufge­nommen und diese Linie als S45 bezeichnet. Im Jahr 1988 erfolgte die Elektri­fizierung der heutigen Raaber­bahn zwischen Eben­furth und Sopron und 1998 der Umbau der Strecke Wiesel­burg – Gresten von 760 mm Schmal­spur auf Normal­spur.

In den 90er Jahren begann der Aus­bau der Pyhrn­bahn und der Bau der Ver­bin­dungs­strecke von Traun nach March­trenk.

Planungen in den 90er Jahren

In den folgenden Jahrzehnten wurden weitere Neben­bahnen einge­stellt (“Rückzug aus der Fläche”), allerdings gab es auch Positives wie die Ein­führung des NAT 91 (Neuer Austro-Takt). Ab Mitte der 90er Jahre wurden sogar erstmals wieder große Investitionen ins Bahn­netz vorgenommmen:

  • Beginn des Ausbaus der West­bahn
  • Dezember 1998: Wiedereröffnung der schon 1951 einge­stellten Strecke Parndorf – Bratislava


Die folgende Karte zeigt das geplante österreichische Eisen­bahnnetz mit Personen­verkehr für das Jahr 1992:
 

Karte des österreichischen Eisenbahnnetz mit Personenverkehr (1992)
Österreichisches Eisenbahnnetz mit Personenverkehr, voraussichtlicher Stand 1992; Quelle: unbekannt


Wie man sieht, sind einige der damals aufgegebenen bzw. von einer Einstellung bedrohten Stecken (strichlierte Linien) sogar noch heute in Betrieb. Allerdings sind zwei Bahnen verschwunden, deren Existenz damals als gesichert galt:

  • Hainfeld – Weissenbach-Neuhaus (eingestellt 2004 bzw. 2005)
  • Weizelsdorf – Rosenbach (Rosentalbahn, aufgelassen 2016)

Weitere Entwicklungen ab 2000 und das Zielnetz 2025+

In den 2000er Jahren wurden weitere Strecken stillgelegt:

  • Mürzzuschlag – Neuberg (2000)
  • Wieselburg – Ruprechtshofen (2000)
  • Gmünd – Groß Gerungs (2001; noch Museums­ver­kehr)
  • Retz – Drosendorf (2001; noch Museums­verkehr)
  • Drösing – Zistersdorf (2001; noch Güter­ver­kehr)
  • Leoben – Vordernberg Markt (2001)
  • Freiland – Türnitz (2001)
  • Mank – Ruprechtshofen (2002)
  • Gramatneusiedl – Wampers­dorf (2002, noch Güter­verkehr und umge­leitete Personen­züge)
  • Siebenbrunn-Leopolds­dorf – Engel­hart­stetten (2003)
  • Hainfeld – Weissen­bach-Neuhaus (2004/2005)
  • Waidhofen an der Thaya – Waldkirchen/Thaya (Güterverkehr 2006 nach Hoch­wasser einge­stellt, obwohl angeblich eher geringer Schaden)


Positiv ist hingegen die Elektrifizierung der folgenden Strecken im Osten Öster­reichs:

  • Sopron – Deutsch­kreutz (2001)
  • Neusiedl am See – Pamhagen – Fertőszent­miklós (2004)
  • Mistelbach – Laa/Thaya (2006)
  • Retz – Šatov (2006)
  • Neusiedl am See – Eisen­stadt – Wulka­proders­dorf (2009)

Überlegungen zu einem Zielnetz 2025+

Um das Jahr 2010 wurde von den ÖBB über­legt, wie ein Zielnetz 2025+ aus­sehen könnte. Viele der noch ver­blie­benen Neben­bahnen standen auf dem Prüf­stand, wie die folgende Grafik aus dem Standard zeigt:
 

Einstellungsgefährdete Nebenbahnen Stand ca. 2010
Einstellungsgefährdete Nebenbahnen, Stand ca. 2010; Quelle: Der Standard/APA/ÖBB


Viele Strecken der Kategorie Z waren schon lange einge­stellt und sind mittler­weile meist abge­tragen bzw. werden als Museums­bahnen oder Bahn­trassen­rad­wege genutzt. Aller­dings ist die Strecke mit der Nummer 14 (Pernhofen – Zellern­dorf) noch im Jahre 2019 in Betrieb, wenn­gleich auch stark ein­stellungs­gefährdet.


Einige Strecken der Kategorie W sind mittler­weile aufge­lassen. Jedoch scheint die Zukunft vieler dieser Bahnen zumindest vorerst gesichert, wenn auch nicht immer mit öffentlichem Personen­verkehr. Würden alle grünen Strecken aufge­lassen, gäbe es fast keine Neben­bahnen mehr in Österreich…

Zielnetz 2025+ der ÖBB

Die folgende Abbildung zeigt das schließlich geplante Zielnetz 2025+ der ÖBB, das Sie sich nach dem Bild auch als PDF in hoher Auflösung herunterladen können:
 

Geplantes Zielnetz 2025+ der ÖBB; Quelle: ÖBB Infrastruktur


Ob das so umgesetzt wird, ist nicht ganz sicher, aller­dings wurden ab dem Jahr 2010 schon viele Strecken – insbe­sondere in Nieder­österreich – einge­stellt bzw. an private Betreiber über­geben, um dieses Ziel­netz zu erreichen. Dennoch gibt es für die ver­bliebenen Strecken Grund zur Hoffnung, siehe die folgenden Abschnitte.


Zudem trennten sich die ÖBB von allen Schmal­spur­bahnen: Einige dieser Strecken werden von den Bundes­ländern weiter­betrieben (Pinz­gauer Lokal­bahn, Mariazeller­bahn, City­bahn Waidhofen), andere sind noch als Museums­bahnen in Ver­wendung (Waldviertler Schmal­spur­bahnen, Ybbstal­bahn Berg­strecke, …).

Beispiele ab 2010 einge­stellter Regional­bahn­strecken

  • Gstadt – Lunz am See bzw. Ybbsitz (Ybbstal­bahn, 2009/2010 einge­stellt)
  • Ober-Grafendorf – Mank (Krumpe, 2010 aufge­lassen)
  • Schrambach – Freiland – St. Aegyd (Traisen­tal­bahn, Personen­ver­kehr 2010 einge­stellt; noch privater Güter­verkehr ab Freiland, Schrambach – Freiland ÖBB)
  • Scheibbs – Kienberg-Gaming (2010 aufgelassen, Strecke ca. 2015 abgebaut)
  • Krems – Emmersdorf (Wachau­bahn, Personen­ver­kehr 2010 einge­stellt; Touristen­verkehr durch NÖVOG)
  • Schwarzenau – Waidhofen an der Thaya (2010; eventuell wieder Güter­ver­kehr)
  • Schwarzenau – Zwettl (2010; noch Güter­verkehr)
  • Zeltweg – Bad St. Leonhard (2010; noch Güter­verkehr)
  • Friedberg – Oberwart (Pinkatalbahn, Personen­ver­kehr 2011 aufge­lassen; noch privater Güter­verkehr)
  • Deutschkreutz – Oberlois­dorf (Burgen­land­bahn, Gesamtverkehr 2013 einge­stellt; im nördlichen Abschnitt Fahrrad­draisinen)
  • Hermagor – Kötschach-Mauthen (Plan­verkehr 2016 einge­stellt, möglicher­weise Museums­verkehr, seit 2019 Anschluss­bahn)
  • Weizelsdorf – Rosenbach (aufge­lassen 2016)
  • Mistelbach Lokalbahn – Hohenau (Güter­verkehr ca. 2016 einge­stellt)
  • Haiding – Aschach an der Donau (2019; noch Güter­verkehr)
  • Schweinbarther Kreuz (Personen­verkehr im Dezember 2019 aufge­lassen)
  • Feldbach – Bad Gleichen­berg (Gleichen­berger Bahn, 2020; noch Güter­verkehr und Per­sonen­verkehr am Wochen­ende)
  • Waid­hofen an der Ybbs Pestalozzi­straße – Gstadt (im Dezember 2020 aufgelassen)

Mögliche Gefahren in der nahen Zukunft

Insbesondere der Personen­verkehr könnte noch auf weiteren Strecken ein­gestellt werden, falls größere Investi­tionen unter­bleiben sollten, da auch neue Gesetze zu berück­sichtigen sind:

  • Pflicht(?) zur Reduzierung von Eisen­bahn­kreuzungen (= Bahn­über­gänge) bzw. starke Herab­setzung der zulässigen Ge­schwindig­keit: Ab 2029 dürfen technisch unge­sicherte Eisen­bahn­kreuzungen angeblich nur noch mit maxi­mal 20 km/h befahren werden, was einen ver­nünftigen Per­sonen­ver­kehr nicht mehr gestattet. Derzeit sind bis zu 80 km/h zulässig. Davon betroffen wäre zum Beispiel die Thermen­bahn von Fried­berg nach Fehring oder auch die Radkers­burger Bahn.
  • Laut EU-Gesetz müssen Züge und Bahn­steige künftig barriere­frei sein. Bei vielen Strecken zahlt(e) sich ein Um­bau nicht aus. Auf manchen Bahnen gab bzw. gibt es teil­weise nicht ein­mal Bahn­steige…
  • Umwelt­schutz: Wenn sich eine Elektri­fizierung nicht aus­zahlt, könnte eine Um­stellung auf “umwelt­freund­lichere” Busse er­folgen (um­strittener Wasser­stoff­antrieb, E-Busse). Das war auch ein Argument für die Ein­stellung des Schwein­barther Kreuzes, genauso wie für die Aufgabe des Personen­ver­kehrs auf dem west­lichen Teilstück der Gailtalbahn ab Hermagor.
  • Jahrelange Ver­nach­lässigung von Infrastruktur und/oder Fahrzeugen: Das wurde schon vielen Strecken zum Ver­hängnis, zum Bei­spiel dem Schwein­barther Kreuz.

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Fazit, aktueller Stand & Ausblick

Es gab viele Planungen, allerdings kam es oft ganz anders als gedacht. Bedenk­lich ist, dass in den 80er Jahren anscheinend die jetzige Bahn zum Flug­hafen Wien Schwechat (!) und die Strecke von St. Pölten nach Krems aufge­lassen werden sollten – letztere Bahn­linie wird in naher Zukunft sogar elektrifiziert.
 

Im Jahr 2010 wurde im Zuge des Ziel­netzes 2025+ über­legt, die Strecke Neusiedl/See – Wulka­proders­dorf nicht ins Ziel­netz aufzu­nehmen, obwohl sie erst kurz davor modernisiert und auch elektri­fiziert wurde.

Aller­dings kam es immer wieder vor, dass in Bahn­strecken viel Geld investiert wurde, die wenig später jedoch aufge­lassen wurden – es gibt Gerüchte, dass das sogar Absicht ist. Ein Bei­spiel ist der 2005 stillgelegte Ab­schnitt der Leobers­dorfer­bahn über den Gerichts­berg: Die dort verlegten Schwellen waren zum Zeitpunkt der Ein­stellung gerade ein­mal 2 Jahre alt, wie das neben­stehende Bild be­weist. Die Zahl 03 auf der Schwelle gibt das Jahr der Produktion an, also 2003.
 

Betonschwelle der Leobersdorferbahn
Betonschwelle (03 = 2003)
2005 eingestellter Abschnitt der Leobersdorferbahn zwischen den Haltestellen Eberbach-Hocheck und Taßhof.
2005 eingestellter Abschnitt der Leobersdorferbahn zwischen den Haltestellen Eberbach-Hocheck und Taßhof. Die Betonschwellen stammen aus dem Jahr 2003, sie waren also nur höchstens zwei Jahre (!) lang in Betrieb!


Zudem war unter anderem vorge­sehen, die Strecke zwischen Ebensee und Stainach-Irdning aufzu­geben, da große Investitionen anstanden. Glücklicher­weise kam es nicht dazu, diese Bahn­strecke ist nun auf­grund vieler Touristen vor allem aus Asien gut ausge­lastet und wurde bzw. wird umfassend modernisiert.


In nächster Zeit sollten jedoch fast keine Strecken mehr einge­stellt werden, sondern viele Regional­bahnen modernisiert und teil­weise elektri­fiziert werden, was wohl auch der aktuellen Klima­debatte geschuldet ist. In den letzten Jahren kam es sogar zu Strecken­ver­längerungen von Lokal­bahnen in Ober­österreich.


Etwas negativ fällt auf, dass in letzter Zeit viele kleinere Halte­stellen geschlossen wurden, zum Bei­spiel auf der Franz-Josefs-Bahn im Abschnitt Absdorf-Hippers­dorf – Sigmunds­herberg. Dafür kann die Reise­zeit für den größeren Teil der Fahr­gäste ver­kürzt werden.


Wirklich sehr positiv ist die Ein­führung des Klima­tickets durch Ver­kehrs­ministerin Leonore Gewessler (Partei Die Grünen) im Oktober 2021. Mit diesem Ticket können alle öffent­lichen Ver­kehrs­mitteln in Öster­reich zu einem günstigen Preis ein Jahr lang benützt werden. Es gilt auch auf Privat­bahnen wie der West­bahn oder der Maria­zeller­bahn.

In den letzten Jahren wurde zudem auf vielen Neben­bahnen ein Stunden­takt selbst an Wochen­enden ein­ge­führt und auch die Be­triebs­zeiten bis spät am Abend ver­längert.


Welche Investitionen in den nächsten Jahren vor­gesehen sind, kann man im ÖBB Rahmen­plan 2024 – 2029 nach­lesen. Im Frühjahr 2024 soll dann das Ziel­netz 2040 verfügbar sein.

Ausbau und Neubau von Haupt­strecken

Neben den Modernisierungen von Neben­bahnen (teil­weise Elektri­fizierung oder Um­stellung auf Akku­betrieb bzw. Wasser­stoff­antrieb) und Bahn­höfen und der Er­richtung von neuen Halte­stellen sind unter anderem folgende wichtige Strecken­aus­bauten geplant und meist schon in Bau:

  • Semmeringbasistunnel zwischen Glogg­nitz und Mürz­zuschlag als wichtiger Teil der neuen Südbahn
  • Neubau der sogenannten Koralm­bahn von Graz nach Klagen­furt
  • Viergleisiger Ausbau der West­bahn (neue Bezeichnung Weststrecke) in den Abschnitten Linz Kleinmünchen – Linz Hbf. – Wels und Salzburg – Neumarkt am Wallersee.
  • Selektiv zweigleisiger Aus­bau der Pyhrnbahn in den Ab­schnitten Hinter­stoder – Pießling-Vorder­stoder und Nettings­dorf – Rohr-Bad Hall
  • Brennerbasistunnel zwischen Inns­bruck und Franzens­feste/Fortezza
  • Nordbahn von Wien Süßen­brunn nach Berhardsthal (Erhöhung der Ge­schwindig­keit auf bis zu 200 km/h, bis 2032)
  • Neubau einer Strecke Flug­hafen Wien – Bruck an der Leitha (Flug­hafen­spange, bis 2033)
  • Zweigleisiger Ausbau der Potten­dorfer Linie und Erhöhung der Ge­schwindig­keit auf bis zu 200 km/h.
  • Wien – Marchegg – Bratislava (zwei­gleisiger Aus­bau und Elektri­fizierung)
  • Zweigleisiger Ausbau und Strecken­begradigungen der Tauern­bahn (größten­teils fertig­gestellt)

Niederösterreich

Die nach den zahlreichen Einstellungen im Jahr 2010 noch existierenden Regional­bahnen in Niederösterreich dürften in Betrieb und im Besitz der ÖBB bleiben bzw. teil­weise auch modernisiert werden – sogar eine Elektri­fizierung vieler Neben­bahnen ist zur­zeit geplant:

  • Wien – Marchegg (Fertig­stellung 2022)
  • Gänserndorf – Marchegg (Fertig­stellung 2020)
  • Pöchlarn – Scheibbs (Erlauf­tal­bahn, bis 2028)
  • Herzogenburg – Krems (Kremser Bahn, bis 2026?)
  • St. Pölten – Traisen – Hainfeld und Traisen – Schrambach – Freiland (Traisen­tal­bahn, bis 2026)
  • Wiener Neustadt – Sopron (Mattersburger Bahn, bis 2027)
  • Innere Aspangbahn (in eher ferner Zukunft)


Akkubetrieb statt Diesel­betrieb:

  • Hadersdorf am Kamp – Sigmunds­herberg (Kamp­tal­bahn, bis 2026)
  • eventuell Wr. Neustadt Hbf. – Puchberg am Schnee­berg (Puch­berger Bahn, ur­sprüng­lich war eine Elektri­fizierung bis 2027 vor­gesehen)


Außerdem ist geplant:

  • Direktan­bindung inklu­sive Elektri­fizierung von Horn über die Franz-Josefs-Bahn, ab 2029
  • Neubau einer Strecke Flug­hafen Wien – Bruck an der Leitha (Flug­hafen­spange)
  • 2-gleisiger Ausbau St. Pölten Hbf. – Herzogenburg, 2033
  • Neubau eines Ersatz­tunnels zwischen Loos­dorf und Melk, 2028


In eher ferner Zukunft ist ange­dacht:

  • Zweigleisiger Ausbau Tulln – Tullnerfeld
  • Selektiv 2-gleisiger Ausbau Wolkersdorf – Laa an der Thaya
  • Selektiv 2-gleisiger Ausbau Stockerau – Retz


Leider wurde der Personenverkehr auf dem Schwein­barther Kreuz im Dezember 2019 einge­stellt (externer Link: Website mit genauer Analyse der Fakten). Dies könnte sich in Zukunft als großer Fehler heraus­stellen: Die ehemalige Straßen­bahnlinie 360 von Wien Rodaun nach Mödling ist dafür ein gutes Beispiel. Wie diese Straßen­bahn befindet sich das Schwein­barther Kreuz in unmittel­barer Nähe zu Wien, bei ent­sprechender Attrak­tivierung (Bau einer Schleife bei Obers­dorf Richtung Wien, Elektri­fizierung und Durch­bindung von Zügen in Richtung Wien) könnte diese Bahn­strecke in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Man stelle sich vor, selbst die Badner Bahn schrammte in den 80ern nur knapp an der Ein­stellung vorbei, heute ist sie ein unver­zicht­barer Bestand­teil des öffent­lichen Verkehrs südlich von Wien.

Im Dezember 2020 wurde die Citybahn Waid­hofen im Ab­schnitt Waid­hofen an der Ybbs Pestalozzi­straße – Gstadt aufge­lassen.


Zu hoffen wäre noch, dass die Strecke von Pern­hofen nach Zellern­dorf für den Güter­verkehr erhalten bleibt.

Wien

In naher Zukunft wird der Nordwest­bahnhof für den Güter­verkehr aufge­geben, wobei seine Auf­gaben voll­ständig nach Wien Inzers­dorf ver­lagert werden. Anfang 2021 war die Ober­leitung des west­lichen Gleises schon abge­baut und dieses Gleis ge­sperrt. Das öst­liche Gleis war aller­dings noch in Betrieb, was die blanken Schienen im folgenden Bild be­weisen:
 

Gleise zum Nordwestbahnhof bei Forsthausgasse (April 2021)
Gleise zum Nordwestbahnhof bei der Brücke über die Forsthausgasse, Blick Richtung Norden (April 2021). Selbst Anfang Dezember 2021 wurde das östliche Gleis noch befahren, während das andere Gleis zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich verwachsen war. Allerdings ist nun auch das östliche Gleis ohne Oberleitung.


Ansonsten sind – zum Teil leider erst in ferner Zukunft – folgende Verbes­serungen geplant:

  • Wien Hütteldorf – Wien Penzing (Vorortelinie S45): zweigleisiger Ausbau für 7,5 Minuten-Takt und Errichtung einer Hst. Wien Baumgarten
  • Verlängerung der S45 im Abschnitt Wien Handels­kai – Wien Praterkai
  • Wien Hütteldorf – Wien Meidling (Verbindungs­bahn S80): Durch­gehend 2-gleisiger, kreuzungs­freier Ausbau und Errichtung von zwei neuen Halte­stellen: Hietzinger Haupt­straße und Stranzen­berg­brücke
  • Wien Meidling – Wien Floridsdorf (Wiener Stamm­strecke): Einführung von ETCS 2 und Verlängerung der Bahn­steige auf 220 m; diese Maß­nahmen ermöglichen das Führen längerer Züge (Dreifach- statt Doppel­garnituren) und dichtere Inter­valle; Fertig­stellung 2027.
  • Wien Meidling – Mödling (Südbahn): vier­gleisiger Ausbau und Errichtung von zwei neuen Halte­stellen: Wien Benyastraße (bisher: Wien Tullnertalgasse) und Brunn Europa­ring; Fertig­stellung 2034.
  • Wien Meidling – Abzweigung Altmanns­dorf (Potten­dorfer Linie): seit Sommer 2022 zweigleisiger Ausbau in Arbeit, Fertigstellung Ende 2023.


Quelle und mehr Infos: https://blog.oebb.at/zweites-schienen-infrastruktur-paket/

Oberösterreich

Die Zukunft zahlreicher Strecken in Ober­österreich war lange Zeit ungewiss, insbe­sondere das Schick­sal der Mühl­kreis­bahn und der Almtal­bahn. Laut der­zeitigem Stand (Herbst 2019) soll jedoch – zumindest bis 2029 – keine einzige Neben­bahn einge­stellt werden, es dürften alle bestehenden Strecken modernisiert und teil­weise sogar elektri­fiziert werden:

  • Friedburg – Braunau (Mattigtalbahn, 2027)
  • Neumarkt-Kallham – Ried – Braunau – Simbach (Innkreisbahn, bis 2029)
  • St. Valentin – St. Nikola-Struden (Donauuferbahn)
  • Linz-Urfahr – Kleinzell (Teilstück der Mühlkreis­bahn)
  • Wels – Sattledt (Teilstück der Almtalbahn, bis 2030)


Mehr Infos: https://blog.oebb.at/infrastrukturoffensive-oberoesterreich/


Laut Wikipedia soll am 1. Jänner 2021 die Strecke von Haiding nach Aschach an der Donau durch das Land Ober­österreich über­nommen werden. Nach der Übernahme könnte ein Teil­stück elektri­fiziert werden. Der Personen­verkehr – es ver­kehrte nur mehr 1 Zugpaar – wurde im Dezember 2019 eingestellt, könnte aber wieder aufge­nommen werden.


Sehr positiv waren auch die in letzter Zeit erfolgten Verlängerungen von Lokalbahnen:

  • Salzburger Lokal­bahn von Trimmelkam nach Oster­miething (2014)
  • Verbindung von Straßenbahn Gmunden und Traun­seebahn (2018)

Steiermark

In der Steier­mark gibt es noch einige gefährdete Regional­bahn­strecken, dazu zählt(e) unter anderem die Strecke von Spiel­feld-Straß nach Bad Radkers­burg (Radkers­burger Bahn), trotz der erst kürzlich erfolgten Investi­tionen. Diese Bahn­linie sollte daher vom Land Steier­mark über­nommen werden, aller­dings ist es bis heute noch nicht dazu ge­kommen. Am 08. April 2022 war auf orf.at zu lesen, dass in den nächsten Jahren 80 Mio. Euro in diese Strecke investiert werden sollen und eine Elektrifizierung bis 2035 geplant sei. Auf der ÖBB-Seite wird die ge­plante Moderni­sierung und Elektri­fizierung bestätigt.

Außerdem weiß man nicht, wie es mit der Murtal­bahn weiter­gehen wird (Eigen­tümer Steier­märkische Landes­bahnen). Es gibt Pläne, wonach die Murtal­bahn elektri­fiziert oder auf Wasser­stoff­antrieb umge­stellt werden soll. Im Juni 2021 schaute es leider so aus, als ob eine baldige Ein­stellung er­folgen sollte. Aller­dings gibt es jetzt – Ende Juli 2021 – doch wieder Hoffnung auf einen sogar elek­trischen Weiter­betrieb mittels Ober­leitung (Quelle: orf.at).

Der Per­sonen­verkehr auf der Gleichen­berger Bahn (Feldbach – Bad Gleichen­berg) wurde an Werk­tagen außer Samstag mit Fahr­plan­wechsel im Dezember 2020 einge­stellt. Derzeitiger Fahrplan: Vom 18. März 2023 bis 1. November 2023 verkehren an Samstagen, Sonn- und Feiertagen jeweils vier Züge in jede Richtung. Dieser Betrieb ist laut Wikipedia bis zumindest 2025 gesichert.


Sollten Investitionen in die not­wendige Sicherung von Eisen­bahn­kreuzungen unter­bleiben, wäre selbst der Per­sonen­verkehr auf der Thermen­bahn von Aspang bzw. Fried­berg nach Fehring gefährdet. Nach neuestem Stand (November 2023) soll die Strecke von Fehring nach Friedberg jedoch attraktiviert werden.


Fix ist die Modernisierung und Elektri­fizierung der Graz-Köflacher­bahn (GKB), die ab 2025 erfolgen soll. Die Steirische Ost­bahn soll im Jahr 2028 elektri­fiziert werden, zudem ist eine Neu­trassierung im Ab­schnitt Graz – Gleisdorf geplant. Unklar ist, wann die nur mehr im Güter­verkehr be­fahrene Strecke von Zeltweg nach Pöls elektri­fiziert wird.

Tirol

In Tirol wurde – außer der nur kurz bestehenden Um­gehungs­bahn Innsbruck – noch nie eine Bahn­strecke einge­stellt. Ende der 1990er Jahre war aller­dings der Fortbe­stand der Außer­fernbahn sehr stark gefährdet. Mittler­weile wurde diese Strecke modernisiert und der rest­liche Abschnitt im Jahr 2019 elektrifiziert.


Auch die schmalspurige Ziller­tal­bahn war Mitte der 1960er Jahre von einer Ein­stellung bedroht. Dazu kam es aller­dings nicht und im Jahr 2007 konnte sogar mit dem Bau zwei­gleisiger Ab­schnitte begonnen werden. In naher Zukunft erfolgt laut Stand vom Juni 2023 eine Um­stellung von Diesel- auf Elektro­betrieb mithilfe von Brenn­stoff­zellen (Wasser­stoff­antrieb). Dies geschieht anscheinend auf Wunsch der Tourismus­branche, die keine “störende Ober­leitung” möchte. Der starke Auto­ver­kehr ist selt­samer­weise kein Problem. Rein wirt­schaft­lich betrachtet wäre jedoch eine klassische Elektri­fizierung mittels Ober­leitung viel günstiger – die Mehr­kosten für einen Wasser­stoff­betrieb sollen ange­blich mehrere Millionen € pro Jahr (!) be­tragen, siehe orf.at. Hier wird ganz klar Steuergeld verschwendet. Einfache Lösung: Diejenigen, die das möchten, sollen das aus ihrer eigenen Tasche bezahlen. Denn wenn man schon so viel Geld investieren möchte, dann bitte sinnvoll.

Auch Neu­tras­sierungen und eine Strecken­ver­längerung zur Ahorn­bahn sind ange­dacht.


2020 musste die Achen­see­bahn Insolvenz an­melden, aller­dings gab es ab 29.04.2022 wieder einen Betrieb.

Salzburg

Die schmalspurige Pinzgauer Lokal­bahn sollte auf­grund der schweren Schäden durch immer wieder auf­tretende Hoch­wässer ein­ge­stellt werden. Dass es nicht dazu kam, ist vor allem dem Landes­haupt­mann von Salzburg, Wilfried Haslauer (ÖVP), zu verdanken. Nach dem Hoch­wasser im Jahre 2005 wurde der fast komplett zerstörte Abschnitt zwischen Mitter­sill und Krimml – teil­weise auf neuer Trasse – wieder aufge­baut und die gesamte Strecke 2008 vom Land Salzburg über­nommen. Durch diverse Moderni­sierungen konnten die Fahr­gast­zahlen im Jahr 2019 auf knapp über 1 Million (!) pro Jahr gesteigert werden (Quelle: orf.at).

Auch 2021 kam es wieder zu schweren Unwettern im Pinzgau, sodass die Strecke zwischen Niedernsill und Krimml bis auf Weiteres leider nicht befahrbar ist.


Wie im Jänner 2020 auf salzburg.orf.at zu lesen war, ist geplant, die Pinz­gau­bahn vom Bahnhof Krimml zu den Krimmler Wasser­fällen zu ver­längern und auch die gesamte Strecke zu elektri­fizieren.

Andere Bundesländer

In den übrigen Bundes­ländern sind zurzeit keine Strecken von einer Ein­stellung bedroht, wenn man vom Teil­stück der Schleife St. Paul der Jauntalbahn absieht, das mit Inbetriebnahme der Koralmbahn aufgelassen werden soll. In Kärnten und im Burgen­land wurden ein paar Neben­bahnen erst in den letzten Jahren aufge­geben.


Positiv ist zu vermerken, dass im Burgenland ein Teil­stück der schon einge­stellten Bahn­strecke Oberwart – Rechnitz (Pinka­tal­bahn) für den Güter­verkehr von Ober­wart bis Roten­turm an der Pinka im Dezember 2019 wieder­eröffnet wurde. Even­tuell werden in den nächsten Jahren die Schleife Eben­furth (2030?) und die Schleife Müllen­dorf er­richtet, um direkte Züge von Wien Meidling über Neu­feld/Leitha nach Eisen­stadt führen zu können. Außerdem ist ange­dacht, die Strecke Parn­dorf – Kitt­see bis 2038 2-gleisig auszu­bauen.


In Kärnten werden bzw. wurden die folgenden Neben­bahnen elektri­fiziert:

  • Arnoldstein – Hermagor (Gailtalbahn S4, im Dezember 2019 abgeschlossen)
  • Klagenfurt Hbf. – Weizelsdorf (S3)
  • Lavanttal – Wolfsberg (S1)

Was gehörte meiner Meinung nach noch getan?

Es müsste meiner Meinung nach noch mehr an den Neubau bzw. Ausbau von Bahnlinien abseits der Hauptstrecken gedacht werden. Auch der Bau neuer Haltestellen wäre sehr wichtig. Im Osten von Österreich wären unter anderem die folgenden Maßnahmen wünschenswert:

  • Ausbau der äußeren Aspangbahn und Thermenbahn inklusive Elektrifizierung und direktere Verbindung Aspang – Pinkafeld – Oberwart – Hartberg – Graz Hbf.
  • Selektiver 4-gleisiger Ausbau der Bahnstrecke Bruck an der Mur – Graz Hbf. inklusive Linienverbesserung durch den Bau einiger Tunnels.
  • Führung der Mühlkreisbahn direkt nach Linz Hbf.
  • Verbindung Eisenstadt – Mattersburg – Wiener Neustadt Hbf.
  • Wiedereröffnung Wolfsthal – Bratislava
  • Wiedereröffnung Laa an der Thaya – Hevlin zumindest für den Güterverkehr.
  • Wiederinbetriebnahme des in der Nähe von Wien befindlichen Schweinbarther Kreuzes inklusive Direktverbindung in Obersdorf und Elektrifizierung. Schnellbahngarnituren, die zurzeit nach Marchegg fahren, könnten dann in Gänserndorf geteilt werden und ein Teil nach Groß Schweinbarth geführt werden.
  • Wieder öffentlicher Personenverkehr statt Museumsbetrieb auf der Wachaubahn und eventuell Neubau einer Strecke von Emmersdorf nach Melk an der Westbahn.
  • Verlängerung und Zweiglinien der Badnerbahn: Zweiglinie von Wiener Neudorf nach Mödling und eventuell Weiterführung bis in die Hinterbrühl; Verlängerung von Baden Josefsplatz nach Rauhenstein; Zweiglinie über das Industriezentrum NÖ-Süd nach Laxenburg und eventuell weiter zur Pottendorferlinie. Streckenneubau Inzersdorf – Wienerberg zur künftigen U5. Alternative: Verlängerung der U5 oder der Straßenbahnlinie 1 nach Inzersdorf.
  • Weiterführung der in Liesing endenden S-Bahnzüge nach Perchtoldsdorf und eventuell bis nach Kaltenleutgeben. Auch eine Anbindung von Breitenfurt mittels Tunnels wäre möglich.
  • Der Neubau des Wendegleises in Unter Purkersdorf ist nicht wirklich sinnvoll. Viel besser wäre nämlich ein Bau in Purkersdorf Zentrum gewesen oder gleich ein neue Strecke nach Gablitz (träumen kann man ja).
  • Bei der Modernisierung der Verbindungsbahn zwischen Hütteldorf und Wien Meidling (S80) wäre eine Verknüpfung mit der U4 in Unter St. Veit einfach möglich und meiner Meinung nach auch sehr sinnvoll. Auch eine Verbindung mit der Vorortelinie S45 in Penzing wäre sehr zweckmäßig.
  • Verlängerung der S45 vom Handelskai über Vorgartenstraße, Stadion (Verknüpfung mit der verlängerten Straßenbahnlinie 18), Donaumarina (Umstieg zur U2), Praterkai und Simmering zum Wiener Hauptbahnhof.

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Seite erstellt am 25.11.2019. Zuletzt geändert am: